Projekt KERYGMA

Wie einst Papst Johannes XXIII. in der Proklamation des Zweiten Vatikanischen Konzils feststellte erlebt die Kirche in dieser Zeit einen epochalen Umbruch. Papst Benedikt XVI. bekräftigte es und verglich den Prozess mit dem Untergang des Römischen Reiches und den Invasionen der barbarischen Völker. Immer mehr Katholiken verlassen ihre Kirche. Viele kirchlichen Gebäude, vor allem in Nordeuropa, wurden bereits geschlossen. Es werden vermehrt sogenannte Seelsorgeeinheiten gebildet, in denen 10 bis 20 Pfarreien zusammengeschlossen sind. Dabei wird der pastorale Dienst der Priester oft nur auf den Dienst der Sakramente reduziert. So verändert sich die Struktur der Pfarrei und der Kirche.

Skandale des sexuellen Missbrauchs durch Priester und Bischöfe führen zu einer Glaubwürdigkeitskrise gegenüber anderen Katholiken.

Es scheint sich die Prophezeiung des damals jungen Theologen Joseph Ratzinger, die 1969 ausgesprochen und in einem Artikel in der Zeitung
Stampa beschrieben wurde, zu erfüllen:

«Ratzinger war überzeugt, dass die Kirche eine ähnliche Zeit durchlebe wie die nach der Aufklärung und der Französischen Revolution… Die Kirche stand damals gegenüber einer Macht, die sie für immer zerstören wollte und musste zusehen, wie ihre eigenen Güter beschlagnahmt wurden, ihre Orden aufgelöst. Ähnliches könnte auch die Kirche von heute erwarten, erklärte er. Sie sei von der Versuchung bedroht, so Ratzinger, die Priester zur "Sozialassistenten" und ihre Arbeit zu einer bedeutungslosen politischen Präsenz zu reduzieren.

„Aus der heutigen Krise - stellte er fest - wird eine Kirche hervorgehen, die viel verlieren wird. Die Kirche wird nur noch wenige Mitglieder haben und wird mehr oder weniger von vorne anfangen müssen. Sie wird nicht mehr in den Gebäuden, die in den Zeiten ihres Wohlstands gebauten wurden, wohnen können. Während die Zahl der Gläubigen weiter zurücknimmt, wird sie auch die meisten seiner sozialen Privilegien verlieren.“

Sie wird neu beginnen mit kleinen Gruppen, mit Bewegungen und mit einer Minderheit, die den Glauben in den Mittelpunkt der Erfahrung stellen wird. „Die Kirche wird mehr spirituell, wird sich kein politisches Mandat mehr erteilen um einmal mit der Linken und einmal mit der Rechten zu flirten. Sie wird zu einer armen Kirche werden, einer Kirche der Kleinen.“»

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